ZUM BRIGITTENAUER BAD UND SEINEN SAUNABEREICHEN - Text von Bernhard
Geschichtlich kann gesagt werden daß bereits die Römer, Bäder in Wien –Vindobona unterhielten.
Im Mittelalter gab es die Badestuben, die sich bis heute noch in Flurnamen und diversen Gebäuden
manifestierten wie z.B. Stubenviertel, Stubentor oder Stubenturm.
Später entstanden die „Tröpferlbäder“ wie im 21. das Weiselbad oder im 6. wie jenes an der
Wienzeile oder das Penzingerbad (heute Sauna, Dusch- und Wannenbad) an der Hütteldorferstrasse
im 14. Bezirk.
Um 1800 kamen dann Thermalbäder hinzu wie das Theresienbad im 12., das Pfannersche Mineralbad
das Heiligenstädter Bad im 19. oder das Döblinger Heilbad.
Nach der Donauregulierung waren die ersten Badeschiffe auf der Donau und am Donaukanal
angesagt, wie z.B. das Schleusenbad vis-a-vis vom „Schützenhaus“ Schottenring und Rossauerlände
am Donaukanal.
Nach den beiden Weltkriegen und dem wirtschaftlichen Aufschwung beschloss die Gemeinde unter
Stadtrat Hubert Pfoch ein Bäderprogramm im Jahr 1968. So wurden zwischen 1970 und 1984, 10
Bäder in Wien errichtet. In diesen Zeitraum fällt auch die Errichtung des „Brittenauer-Bad“ auf der
„Mazzesinsel“, welches am 19. April 1983 eröffnet wurde und wie die anderen 6 „Kistelbäder“ nach
Prof. Grünberger aus einer Schwimmhalle 2 getrennten Saunabereichen und einem Brausebad
(Tröpferlbad) bestehen. Die Außenanlagen sind je nach vorhandenen Freiflächen anders gestaltet,-
mit oder ohne Sommerbad.
Zu den Saunabereichen und damit verbundenen gesundheitlichen Aspekten:
Die Bioblocksauna hat zwischen 65-80° die mitteleuropäischen, finnischen Saunakammern haben 80-
110° (wenn voll aufgedreht sein sollten). Diese Temperaturen bewirken dass der Kreislauf auf
Hochleistungsniveau anspringt, die Blutgefäße erweitern sich, das Herz pulsiert mehr, der Blutdruck
steigt, die Muskeln entspannen und die Schleimhäute in der Nase im Mund und der Rachen lösen
sich. Doch ohne Kaltwasserschock bringt es nichts, daher nachher Schweiß warm abduschen und
dann kalt duschen oder ab ins Tauchbecken,- die Blutgefäße verengen sich schlagartig, der Blutdruck
steigt sofort und Hormone sowie Adrinalin wird freigesetzt.
Diesen körperlichen Schwankungen ist auch der einzelne Besucher mehr oder weniger ausgesetzt.
Daher nun meine persönliche (;-) Beschreibung zu den verschiedenen Typen die diese Einrichtung besuchen: Text von Bernhard
.) jener der die Gesellschaft sucht kommt geht auf 2-3 Aufgüsse und dann mit Begleitung ins
Saunabuffet verschwindet, nachher dann eventuell noch ein Aufguss kommt und nach erfolgter
Körperpflege ab nach Hause verschwindet,- oder doch noch zum Wirten geht ; - dieser redet meist
in der Kammer wenig bis gar nichts.
.) derjenige der vom Vortag schwer gezeichnet ist geht ebenso auf 1-2 Aufgüsse und spielt dann im
Ruhebereich theaterreif das Sägewerk und nachdem Gott in wieder geweckt hat, ist er nach der
Körperpflege weg;- er möchte nichts hören oder sehen.
.) der vor lauter Tratschen den Aufguss eigentlich schon versäumt hat und trotzdem bei rot noch
hinein huscht
.) der schon weit vor dem Aufguss in der Kammer sitzt und beim ersten Aufguss fluchtartig bei
rot das Weite sucht
.) der Dauerredner kommt in die Kammer und muss stets quasseln, und auch wenn es noch so
banal ist oder wirklich schon saublöd sich darstellt
.) der der die finnische Sauna in eine russische verwandeln möchte, - immer noch zu wenig Wasser
schreit und dann als erster die Kammer verlässt.
.) der die Leute mit Schmäh unterhält,- eventuell in Doppelkonferance, wo andere es still haben
wollen
.) der Nörgler,- wegen angeblich schlechten Duft, wegen zu wenig oder zu viel Wasser bei jedem
Aufguss
.) der der sich durch Gestöhne oder Gewinsels seines Daseins bemerkbar machen muss
….. sollte ich einen Charakter vergessen haben so soll jeder für sich zum Vorgenannten ihn dazu
denken und ich glaube jeder könnte sich in die eine oder andere Kategorie selbst einreihen,-
so ists in der Sauna in Brigittenau.
euer Bernhard